Galerie Heinz Teufel – 1966-1996

» Bestandsinformationen / Collection overview

Signatur: A060
Ort / Location:

Koblenz, Köln, Bad Münstereifel, Dresden, Stuttgart, Berlin

Lagerort / Repository:

ZADIK, Magazin

Bestandsbildner / Creator:

Heinz Teufel

Titel / Title:

Galerie Heinz Teufel

Laufzeit / Dates:

1966-1996

Umfang / Quantity:

23 Regalmeter

Sprache der Archivalien / Language of materials:

ger, eng, fre

Provenienz / Provenance:

Heinz Teufel und Anette Teufel-Habbel

Steht in Beziehung zu / Related Material:

A 2, A 42, A 71 und weitere in geringerem Umfang

Zu zitieren als / Preferred Citation:

Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels ZADIK, Köln, A 60, ...

Zugänglichkeit / Restrictions on Access:

Ohne Einschränkung zugänglich

»Besitzverhältnis und Nutzungsrecht / Ownership and Literary:

ZADIK

» Personen / Persons

» Akten / files

Geschichte des Bestandsbildners / Historical note of the creator:

Adressen:
- 1966 - 1977: Florinsmarkt 12, Koblenz
- 1970 - 1971: Wolfstraße 16, Köln
- 1971 - 1975: Hohe Straße 146, Köln
- 1975 - 1980: Wallrafplatz 3, Köln
- 1980 - 1990: Auf dem Rothenberg 13, Köln
- 1990 - 1996: Mahlberg, Eifel
- ab 1994: Prellerstr. 31, Dresden


Am 8. Oktober 1966 eröffnete der ausgebildete Schaufenstergestalter und Werbefachmann Heinz Teufel eine Galerie in von ihm renovierten Räumen am Florinsmarkt 12 in Koblenz, in der er junge Künstler zu präsentieren wollte. Sein Interesse galt schon früh den „reinen Formen“, das durch Ausstellungen von Willi Baumeister und dem von Max Bill gestalteten Pavillion für die Stadt Ulm geweckt wurde. Die erste Ausstellung mit Arbeiten von Heijo Hangen widmete sich der geometrischen Kunst.

Die Anfangssituation war in Koblenz sehr schwierig: es gab zwar Interessenten, aber kaum Käufer. Um ein junges Publikum für Kunst zu interessieren gründete Teufel die edition galerie teufel. Mit einer Auflage von 100 Stück pro Monat erschienen Graphiken in einem relativ kleinen Standardformat von 40 x 30 cm zu einem niedrigen Editionspreis von 7,50 DM. Mit eigens entwickelten Bestellkarten in Form von Graphik-Abonnements sollte ein möglichst großer Kreis von Interessenten erreicht werden. 1968 unternahm Teufel eine Reise nach Prag, wo er die Künstler Jan Kubiček, Karel Malich, Zdenek Sŷkora und Miloš Urbašek kennenlernte und Verabredungen über Editionen zu traf. Mit der Ausstellung „systematische programme – programmierte informationen“ eröffnete Teufel erweiterte Räume mit einer Ausstellungsfläche von 120 m2. Im gleichen Jahr erschien die erste von Teufel herausgegebene Zeitschrift „KONTAKT“, mit Essays der von ihm vertretenen Kunstrichtung der konkret-konstruktiven Kunst.

Neben der Herausgabe einer der ersten Monographien zu Jo Delahaut anlässlich der Ausstellung im Palais des Beaux Arts in Brüssel erhielt Heinz Teufel eine Einladung zur 1. Biennale für „Konstruktive Kunst, Elemente und Prinzipien in Nürnberg (18.4.-3.8.1969), an der er sich mit Carl Buchheister beteiligte. Jo Delahaut zählte zu einem der wichtigsten Künstler der Galerie, den Heinz Teufel ab 1967 kontinuierlich ausstellte. Eine umfangreiche Ausstellung und Katalog im Jahre 1978 bewirkte einen Durchbruch für sein Werk, an die sich mehrere Ausstellungen in verschiedenen Museen anschlossen.

1970 nahm die Galerie Teufel erstmals mit 65 weiteren Galerien am ersten internationalen Kunstmarkt art 1/70 in Basel teil. Bereits am Eröffnungsabend verkaufte Heinz Teufel Werke von Carl Buchheister, Adolf Fleischman, Raimund Girke, Heijo Hangen und Jan Schoonhoven an Celia Ascher (Gesamtwert 90.000). Celia Ascher baute im Auftrag der McCrory Corporation in New York eine erste umfassende Sammlung geometrisch-konstruktiver Kunst auf. Der erfolgreiche Messestart veranlasste ihn, eine Dependance in Köln (Wolfsstraße 16) zu eröffnen. Die Ausstellungen fanden im Wechsel zwischen Koblenz und Köln statt. Ab 1971 zog die Galerie in die Hohestraße 146 und ab 1975 in die ehemaligen Räume der Galerie Äenne Abels am Wallrafplatz 3.

Im Verlag der Galerie Teufel erschien eine Dokumentation über die „Serien“ von Urbašek, mit Beiträgen von Dietrich Mahlow und Hans-Peter Riese. Mit speziellen Themenausstellungen wie „strukturierte monochromie“ und „konstruktive tendenzen in westeuropa 1950 bis 1960“ (Abb.) manifestierte sich vermehrt das konstante Galerieprogramm konkret-konstruktiver Kunst. Dieses unermüdliche Engagement resultierte in der Vermittlung seiner Künstler an Museen wie der Staatsgalerie Stuttgart und Sprengel Museum Hannover. Zum ersten Mal nahm die Galerie 1973 am Kunstmarkt Köln mit einem Stand in der Kölner Kunsthalle teil. 1974 lernte Heinz Teufel den Schweizer Künstler Camille Graeser auf Art Basel 1974 kennen, mit dem ihn ab 1975 eine kontinuierliche Zusammenarbeit verband. 1976 Aufgabe der Galerie in Koblenz. 1980 eröffnete Heinz Teufel mit der Ausstellung „Konstruktion-Struktur-Konstellation“ neue Galerieräume in Köln auf dem Rothenberg 13.

Nach 20 Jahren schloss Heinz Teufel 1990 seine Galerie in Köln und verlagerte seine Tätigkeit in das 1983 gekaufte Bauernhaus in Mahlberg in der Eifel, mit großer Ausstellungsfläche und Lagerplatz für Kunstwerke. Die Ausstellungstätigkeit begann 1990 mit einer Ausstellung von Manfred Mohr. Im Mai 1994 eröffnete Teufel eine Dependance in Dresden, Prellerstr. 13, mit einer Ausstellung von Horst Bartnig. Ab 1996 übernahm Kai-Uwe Holze die Leitung der in „Galerie Teufel-Holze“ umbenannten Galerie.

Bis zu seinem Tod im Jahre 2007 verfolgte Heinz Teufel ein konsequent stringentes Galerieprofil – und wurde zu einem großen Förderer der konkreten Kunst in Deutschland. Die von ihm und seiner Frau Anette Teufel-Habbel zusammengetragene Sammlung von rund 200 Gemälden u.a. von Antonio Calderara, Camille Graeser, Aurélie Nemours, Bridget Riley sowie den „Züricher Konkreten“ Max Bill und Richard Paul Lohse ging 2009 in den Bestand des Kunstmuseums Stuttgart über. Anlässlich der Schenkung und damit verbundenen Ausstellung (3.10.2009-10.1.2010) erschien ein umfangreicher Katalog „Konkret. Die Sammlung und Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart.“





Chronologie der Ausstellungen / List of Exhibitions:

Ausstellungen der Galerie Teufel Koblenz, 1966 – 1977 Koblenz, Am Florismarkt 12 Einzelaustellungen E,K,F,G Gruppenausstellung E,K,F,G 1966 Künstler aus Rheinland-Pfalz 1967 Hejo Hangen G accrochage G Jo Delahaut G Rudi Scheuermann Max Ackermann 1968 Milos Urbásek G Systematische Programme, programmierte Informationen Hermann Bartels Aen Sauerborn Wolff Buchholz G Jan Kubicek G 1969 Axel Dick G Multiple Kunst und Wohnelemente Carl Buchheister Accrochage 69 Adolf Fleischmann Friedrich Vordeberge-Gildewart 1970 Hejo Hangen G Jo Delahaut G Raimund Girke G Willi Müller – Brittnau Antonio Calderara Milos Urbásek / K. Müller-Domnick 1971 Christoph Freimann 5 Jahre Galerei Teufel Koblenz - Accrochage Arturo Bonfanti Richard Lin Bob Bonies Jörg Czischke Günter Dohr 1972 Hermann de Vries Sandro Alexandris Pierre Keller Ben Omenese 1973 Franticek Kyncl Konstruktive Tendenzen in Westeuropa Reinhard Bojak Karel Novosad Horst Rave 1974 Andreas Brandt Künstler der Galerie und Editionen Jaap van den Ende K Hejo Hangen Eberhard Fiebig 1975 Karel Novosad Internationale Graphik 1976 Internationale Graphik II 1977 Camille Graeser Einladung / Katalog / Faltblatt / Grafikmappe Ausstellungen der Galerie Teufel Köln , 1970 – 1990 Köln, Wolfsstraße 16 Einzelaustellungen E,K,F,G Gruppenausstellung E,K,F,G 1970 Milos Urbásek / K. Müller-Domnick 1971 Antonio Calderara Hejo Hangen Christoph Freimann Arturo Bonfanti Köln , Hohe Straße 146 1971 Aen Sauerborn Internationale Accrochage F Bob Bonies Carl Buchheister K Adolf Fleischmann 1972 Gottfried Honegger Konstruktive Tendenzen in Westeuropa Attila Kovacs Strukturierte Monochromie Roger Vilder Hejo Hangen Jo Delahaut 1973 Hejo Hangen K Jo Delahaut K 1974 Jo Delahaut Raimund Girke K Carl Buchheister K Köln, Wallrafplatz 3 1975 Camille Graeser K Attila Kovacs K 1976 Aen Sauerborn K Hejo Hangen K Attila Kovacs Bob Bonies K Eberhard Fiebig K 1977 Andreas Brandt de metaller Henryk Stazewski F Hejo Hangen Eberhard Fiebig 1978 Erich Buchholz K Hejo Hangen, frühe Bilder mit Eberhard Fiebig F Manfred Mohr K Hejo Hangen K 1979 Jo Delahaut K Prinzip Vertikal, Europa nach 1945 1980 Manfred Mohr K Aurélie Nemours K Anton Stankowski Köln, Auf dem Rothenberg 13 Kostruktion – Struktur – Konstellation (Eröffnungsausstellung) 1981 Eberhard Fiebig K Allianz Hejo Hangen K Schmuck 1982 Hermann Bartels K Jo Delahaut Siebe Hansma K Manfred Mohr Richard Paul Lohse K 1983 Hejo Hangen F Punkt-Linie-Form-Fläche-Raum-Farbe-Zeitpunkt K Max J. Mahlmann K Andreas Brandt K 1984 Mario Nigro K Punkt-Linie-Form-Fläche-Raum-Farbe-Zeitpunkt Günter Wolf Accocharge Siebe Hansma Max Bill K 1985 Manfred Mohr K Aurélie Nemours K Camille Graeser K 1986 Günter Wolf K 20 Jahre Galerie Teufel Uwe Kubiak K Josef Albers K Andreas Brandt 1987 Hans-Jörg Glattfelder Kalkulierte Kunst – Künstler der Galerie Leo Breuer Etienne Béothy Günter Scharein F 1988 Antonio Calderara F Manfred Mohr F Jo Delahaut Zdenék Sykora F Andreas Brandt F Bridget Riley F Günter Fruhtrunk F 1989 Günter Wolf F bilderstreit-bild-relief-bild B arbara Klemm F Horst Bartnig 1990 Hejo Hangen F Rückblick (mit Werken der Camlle-Graeser-Preisträger) Hans-Jörg Glattfelder Christoph Freimann F Einladung / Katalog / Faltblatt / Grafikmappe Ausstellungen der Galerie Teufel Stuttgart 1980 – 1982 Stuttgart, Erwin – Bätz-Straße 59 Einzelaustellungen E,K,F,G Gruppenausstellung E,K,F,G 1980 Josef Albers Prinzip Vertikal, Europa nach 1945 Aurélie Nemours Ole Baerting 1981 Andreas Brandt Jo Delahaut 1982 Hermann Bartels Manfred Mohr Richard Paul Lohse 1983 Accochage Einladung / Katalog / Faltblatt / Grafikmappe

Umfang und Inhalt / Scope and content:

Der Bestand umfasst 23 Regalmeter.