Wolfgang Hahn – 1954-2003

» Bestandsinformationen / Collection overview

Signatur: E001
Ort / Location:

Köln

Lagerort / Repository:

ZADIK Magazin

Bestandsbildner / Creator:

Wolfgang Hahn

Titel / Title:

Wolfgang Hahn

Laufzeit / Dates:

1954-2003

Umfang / Quantity:

2 lfm. (17 Kartons, 33 Akten)

Kurzbeschreibung / Abstract:

Der Bestand enthält Korrespondenz mit Künstlern, Galeristen, Kuratoren, Sammlern und Museumsleuten, Fotografien, Ausstellungseinladungen, Zeitungsausschnitte, Plakate, Grafiken, Objekte und Multiples.

Sprache der Archivalien / Language of materials:

ger, eng, fre

Provenienz / Provenance:

Hildegard Helga Hahn

Steht in Beziehung zu / Related Material:

A1 Galerie Der Spiegel, A2 Galerie Rudolf Zwirner

Zu zitieren als / Preferred Citation:

Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels, ZADIK, Köln, E1

» Personen / Persons

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Geschichte des Bestandsbildners / Historical note of the creator:

Wolfgang Hahn (22. April 1924, Euskirchen - 5. April 1987, Köln)


Der Kölner Gemälderestaurator Wolfgang Hahn zählt zu den wenigen Sammlern, die sich schon zu Beginn der Sechzigerjahre der Kunst des Nouveau Réalisme, Fluxus, Happening und Pop Art widmeten und eine der bedeutendsten, mit vielen Früh- und Hauptwerken bestückten Sammlungen der Objekt- und Aktionskunst zusammentrug, die sich heute in wesentlichen Teilen im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien befindet.

Nachdem Hahn 1942 das Abitur absolviert hatte, studierte er auf Wunsch seines Vaters zunächst Medizin, Chemie und Physik an der Universität zu Köln. Im darauf folgenden Jahr wurde er in den Kriegsdienst eingezogen und geriet bald daraufhin in Kriegsgefangenschaft. 1946 begann Hahn ein Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte an der Universität zu Köln, das er 1950 abbrach, zugunsten eines Ausbildungsplatzes als Gemälderestaurator am Kölner Wallraf-Richartz-Museum. Nach absolvierter fünfjähriger Ausbildung erhielt er dort eine Stelle als Restaurator und avancierte 1962 zum Chefrestaurator des Wallraf-Richartz-Museum und später auch des Museum Ludwig Köln.

Bereits als Schüler hatte sich Hahn mit dem in seiner Nachbarschaft lebenden Künstler Peter Abelen angefreundet, von dem er 1940 das erste Werk seiner Sammlung erwarb, die er seit den Fünfzigerjahren aufbaute: Vorerst mit Bildern weiterer Kölner Künstler, sodann mit Grafiken von Picasso sowie Werken von Vertretern der École de Paris und des Abstrakten Expressionismus europäischer Prägung.
Anfang der Sechzigerjahre widmete sich Hahn der Kunst des Nouveau Réalisme, Fluxus, Happening und ab um 1964 der amerikanischen Pop Art, die den bedeutenden Schwerpunkt der Sammlung bilden, darunter Werke von Künstlern wie Daniel Spoerri, Christo, Wolf Vostell, Joseph Beuys, Nam June Paik, Dieter Roth, Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Richard Chamberlain, Claes Oldenburg, Konrad Klapheck oder Stefan Wewerka.
Am 23. Mai 1964 entstand im Haus Hahn Daniel Spoerris Fallenbild "Hahns Abendmahl".
Im September dieses Jahres folgte im Garten des Sammlers eine Ausstellung von Jean Tinguelys Wasserplastiken, in Zusammenarbeit mit der Kölner Galerie Rudolf Zwirner, über die Hahn einen wesentlichen Teil seiner Sammlung erwarb.
Vom 3. Mai bis 7. Juni 1968 fand im Kölner Wallraf-Richartz-Museum die Ausstellung "Sammlung Hahn. Zeitgenössische Kunst" statt, in der 182 Werke von 68 Künstlern gezeigt wurden. Diese erstmalige Präsentation zeitgenössischer Kunst in dem Museum machte die von der Öffentlichkeit bislang wenig wahrgenommene Gegenwartskunst sammel- und museumswürdig, führte mit zur Anerkennung der Kunst des Nouveau Réalisme und der Pop Art in Deutschland und lieferte dem Aachener Sammler Peter Ludwig einen Impuls seine Sammlung der Stadt Köln zu schenken, woraus zwei Museumsneugründungen hervorgehen sollten.

Anfang der Siebzigerjahre kam es zu einer Neuausrichtung der Sammlung, in der nun Arbeiten deutscher Künstler wie A. R. Penck, Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Jörg Immendorff oder Anselm Kiefer in den Vordergrund rückten, die von der 1970 in Köln eröffneten Galerie Michael Werner vertreten wurden, zu deren ersten Kunden Hahn gehörte.

Während die Sammlung stets von Zu- und Verkäufen geprägt war, erfolgte 1978 der Verkauf eines wesentlichen Teils an die Republik Österreich. Im darauf folgenden Jahr wurde Hahn in Wien der Professorentitel verliehen.

1985 war Hahn Mitbegründer und Vorstandsmitglied der "Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig", Köln, die seit 1994 jährlich den "Wolfgang-Hahn-Preis" (seit 2007 "Wolfgang-Hahn-Preis KÖLN") verleiht.


LITERATUR:

- "Sammlung Hahn. Zeitgenössische Kunst", Kat. Wallraf-Richartz-Museum, 3.5.-7.6.1968, Köln 1968.
- Gesellschaft der Freunde des Museums Moderner Kunst, Wien; Gabriele Wimmer (Hrsg.), "Sammlung Wolfgang Hahn. Museum Moderne Kunst, Wien", Wien 1979.
- Stefanie Baumann, "Die Sammlung Hahn", Teil I: Untersuchung, Teil II: Rekonstruktion, Teil III: Abbildungen, Magisterarbeit Bonn, 2000.
- Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Susanne Neuburger (Hrsg.): "Nouveau Réalisme", Nürnberg 2005.
- Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig, Köln (Hrsg.): "Wolfgang Hahn 1924-1987. Kunst als Vehikel der Welterfahrung", Köln 1997.