Die Akte besteht aus zwei Teilen, die durch Fotografien zwei Werke Mauricio Kagels dokumentieren.
Der erste Teil enthält eine Photoserie von Aufnahmen während der Generalprobe zu dem Konzertauftritt von Mauricio Kagel in der Ausstellung "Sehen um zu Hören" in der Düsseldorfer Kunsthalle 17.-26.10.1975. In der Ausstellung und den Konzerten wurde die gegenseitige Beeinflussung und die Zusammenhänge von Musik, Bildender Kunst und Theater sichtbar gemacht. Die Instrumente von Mauritio Kagel sind gleichzeitig Aktionsrequisiten, Bühnenbestandteile, klangerzeugende Objekte und exotische Instrumente oder alltägliche Gebrauchsgegenstände. Kagels Musik besteht nicht aus traditionellen Tonfolgen, sondern aus gesammelten Gerätschaften, mit denen er Klänge und Töne erzeugt. Beispielsweise wird ein Montage-Schutzhelm als Trommel bearbeitet, ausgerissene Arme einer Schaufensterpuppe zupfen über eine Harfe, die zugleich von einem Zahnarztbohrer behandelt wird; eine singende Säge erzeugt schrammelnden Lärm und schließlich klappt eine Guillotine herunter und setzt der künstlerischen Aktion ein symbolisches Ende. Dennoch sieht sich Kagel in der Tradition von Bach, Mozart und Beethoven.
Zum 200. Geburtstag von Ludwig van Beethoven klebte er Fetzen von Beethoven-Notenblättern auf eine Wohnzimmerwohnungseinrichtung. Es wurde immer der Teil eines Notenblattes abgespielt, der gerade sichtbar war. Trotz der "scheinbaren" Disharmonie ergab sich eine "beethovenartige" Stimmung. Der zweite Teil enthält Kontaktabzüge u. a. des Fotografen Lothar Wollehs von der Rauminstallation "Musikzimmer" (auch "Beethoven-Zimmer" genannt), die er für seinen Film "Ludwig van" von 1970 anfertigte.
enthält Künstler:
Kagel, Mauricio; Bruck, Wilhelm; Ross, Theodor; Caskel, Christoph